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Rapunzel “Rapunzel, lass dein Haar herunter,komm, lass mich nach oben!Ich bin ein Prinz, bin reich und munterund sehr gut erzogen.” Da fällt auch schon das gold’ne Haarvom Turme nach ganz unten.So seidig, glänzend, wunderbarund meisterhaft gebunden. Der Jüngling klettert rasch empor,doch stoppt dann in der Mitte.Da blitzt die Schere schon hervor -damit macht er zwei Schnitte. Er fällt hinab ins grüne Grasund ruft: „Jetzt kommt der Lacher.Das mit dem Prinzen war nur Spaß.Ich bin Perückenmacher.“ © Thomas Koppe, 2013
Rotkäppchen Es war einmal, vor vielen Jahren.Da lief ein Mädchen, trotz Gefahren,die allesamt auch wohlbekannt,mit rotem Kopf durch’s Märchenland. Es wollt schnurstracks zur Oma geh’n.Nach ein paar Lebenszeichen seh’n.Ja Kuchen hatte sie dabeiund Wein, ein Fläschlein oder zwei. Hier an der Kreuzung Dornenhecke,so ziemlich auf der halben Strecke,da traf das Girl im grünen Grasdie Brüder Grimm, die suchten Spaß. Oh Freunde, schon fiel jeder Schleier.Es war ein märchenhafter Dreier.Der Wein er floss, dass Blut, es wallte.Es tönte, flutschte, ächzte, hallte. Der Wolf erblickte diese Blöse.Er schrie: Und dann bin ich der Böse. © Thomas Koppe, 2013
Dornröschen (Zweiter Versuch) Dornröschen, dass schlief nun seit einhundert Jahren.Ein Prinz hatte davon durch Zufall erfahren.Er machte sich auf, um die Schönheit zu wecken.Er fand auch das Schloss und den Weg durch die Heckenund stürmte die Stufen zum Turme hinauf - schrie, freudig: “Dornröschen, Dornröschen, wach auf!”Er kam in das Zimmer, wo Dornröschen schlief. Fiel um und war tot. Das war hier ein Mief. © Thomas Koppe, 2014
      
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